Was kostet ein indischer Programmierer?
Indische Programmiererinnen und Programmierer sind beliebt – und zwar auch auf dem europäischen Markt. Etwas, was nicht nur auf die in der Regel hohe Ausbildungsqualität, sondern auch auf die geringeren Kosten im Vergleich mit europäischen Kräften zurückzuführen ist.
Doch wie teuer sind indische Entwickler tatsächlich? Mehr Informationen dazu im Blogbeitrag.
Allgemeines: Gehälter und Einkommen in Indien
Indien ist geprägt durch enorme finanzielle Ungleichheit.
Die Schere zwischen Arm und Reich ist in dem asiatischen Land groß. So zeigt sich zugleich das Phänomen großen Reichtums, insbesondere in den großen Städten des Landes, und bitterer Armut in weiten Teilen.
Das Durchschnittsgehalt im Land ist mit umgerechnet knapp 362 Euro im Monat sehr viel geringer als hierzulande. Seit Ende 2010er-Jahre ist dabei jedoch ein deutlicher Gehaltsanstieg zu bemerken.
In einigen Branchen und Regionen liegen die durchschnittlichen Gehälter dabei noch einmal deutlich höher. Dazu zählt auch die IT-Branche. Hier sind teilweise Gehälter von knapp über 1.000 Euro im Monat möglich – wenn eine passende Ausbildung und entsprechende Berufserfahrung vorliegen.
In den Hotspots der Branche in Bangalore, Hyderabad oder Pune werden an besonders erfahrene Kräfte auch noch höhere Gehälter gezahlt.
Wovon sind die Kosten abhängig?
Zunächst sollte die Frage ein wenig differenziert werden: Wonach ist mit der Frage nach den Kosten konkret gefragt?
Zu unterscheiden sind hier insbesondere die folgenden Aspekte: Stundensatz von freien Programmierern, Gehälter von angestellten Programmierern und Stundensätze, die von Agenturen aus Indien in Rechnung gestellt werden. Im vorliegenden Beitrag sollen primär die Gehaelter betrachtet werden. Es handelt sich bei den entsprechenden Zahlen folglich um die aus dieser Perspektive relevantesten. Doch wovon genau hängen die jeweiligen Kosten in diesem Falle ab?
Standort in Indien
Relevant ist zunächst der Standort des gewählten Programmierers bzw. der gewählten Programmierer.
Beachtet werden sollte hier, dass Indien mit einer Fläche von mehr als 3,2 Millionen Quadratkilometern ein enorm großes Land ist.
Ferner besteht Indien aus 28 relativ unabhängigen Bundesstaaten sowie acht bundesunmittelbaren Gebieten. Zwischen diesen bestehen teilweise erhebliche Unterschiede, was sich etwa an der Sprachvielfalt innerhalb des Landes zeigt.
Doch nicht nur sprachliche Differenzen fallen ins Auge, sondern auch ökonomische. Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf etwa schwankt zwischen 461.946 Rupien (zirka 5.132 Euro im Jahr) in Goa und 41.992 Rupien (zirka 466 Euro im Jahr) in Bihar.
Neben der Gesamtwirtschaftsleistung der einzelnen Bundesstaaten variiert auch das Pro-Kopf-Einkommen erheblich. Wer einen Programmierer aus Indien beauftragen möchte, sollte daher bedenken, dass das jeweilige Gehalt oder der Stundensatz an die wirtschaftlichen Bedingungen am Herkunftsort angepasst sein wird.
Plakativ ausgedrückt: Kommt die Programmiererin aus Goa, wird sie aller Wahrscheinlichkeit nach deutlich mehr Geld fordern als eine Programmiererin aus Bihar. Es ist also sinnvoll, sich über den genauen Standort, die dortigen Lebenshaltungskosten sowie die Relation von Angebot und Nachfrage zu informieren, bevor ein Auftrag erteilt wird.
Berufserfahrung der Programmierer
Doch nicht nur der genaue Standort innerhalb Indiens beeinflusst das Gehalt oder den Stundensatz. Auch die Berufserfahrung hat einen deutlichen Einfluss auf die Forderungen.
Dabei gilt – wie an anderen Orten auch –, dass mehr Erfahrung einen höheren Stundensatz rechtfertigt. Zu erklären ist das leicht: Wer erfahrener in seinem Metier ist, ist in der Regel besser, arbeitet schneller, macht weniger Fehler und kann komplexere Aufgaben erfüllen.
Damit steigt der ökonomische Wert der Fachkraft für das Unternehmen.
Gleichzeitig werden IT Dienstleistungen von Südasien weltweit angeboten. Nicht selten kommen die Auftraggeber aus Hochlohnländern oder Regionen wie dem Silicon Valley.
Vor der Beauftragung von Programmierern aus Indien sollte daher eine genaue Analyse des eigenen Bedarfs erfolgen: Welche Aufgaben sollen erledigt werden? Welche Kenntnisse sind dafür nötig? Wie schnell muss die Arbeit erledigt werden? Von diesen Faktoren ist abhängig, welche Art von IT-Fachkraft benötigt wird.
Eine sorgfältige Analyse kann dazu beitragen, passgenaue Fachkräfte zu engagieren – und somit nicht mehr Geld als unbedingt nötig auszugeben.
Gesuchte Programmiersprache
Einen Einfluss auf den Stundensatz der Entwicklerin bzw. des Entwicklers hat darüber hinaus die gesuchte Programmiersprache. Das ist darauf zurückzuführen, dass sich die Relation von Angebot und Nachfrage zwischen den unterschiedlichen Programmiersprachen teilweise deutlich unterscheidet.
Zu den eher günstigen Programmiersprachen und Skriptsprachen zählen PHP und JavaScript. Sie werden von vergleichsweise vielen Softwareentwicklern beherrscht, sodass hier ein großes Angebot besteht.
Ein wenig teurer wird es, wenn Kotlin oder C++ gesucht werden. Besonders teuer sind etwa IT-Fachkräfte, die Java beherrschen. Hier ist das Angebot nämlich gering, die Nachfrage jedoch recht hoch.
Eine Analyse des Marktes lohnt sich also, bevor die Entscheidung für oder gegen eine bestimmte Programmiersprache getroffen wird.
Umfang der angefragten Leistungen
Zu guter Letzt nimmt auch der Umfang der angeforderten Leistungen Einfluss auf die Preisgestaltung. Soll die IT-Kraft einen vollumfänglichen Service anbieten, wird der Stundenlohn deutlich höher ausfallen als bei der Beauftragung einzelner Programmierleistungen. Darüber hinaus muss beachtet werden, dass der Arbeitsaufwand sich von Projekt zu Projekt unterscheidet, sodass auch hier mit Auswirkungen auf den geforderten Stundensatz oder Lohns der indischen Programmierkraft zu rechnen ist.
Durchschnittliche Stundensätze für IT-Fachkräfte aus Indien
Damit kommen wir zur Kernfrage des Artikels: Was kostet ein indischer Programmierer? Nach den Vorüberlegungen zu den unterschiedlichen Faktoren, die Einfluss auf die Preisgestaltung nehmen können, ist klar, dass eine pauschale Antwort auf diese Frage nicht möglich ist. Nichtsdestotrotz lassen sich zumindest Durchschnittswerte ermitteln. Diese müssen zwar mit Vorsicht behandelt werden, da Abweichungen möglich und wahrscheinlich sind, bieten jedoch zumindest einen ersten Anhaltspunkt bezüglich der zu erwartenden Kosten. Durchschnittlich liegt der zu erwartende Stundensatz bei umgerechnet rund 20 Euro. Auch Stundensätze von bis zu rund 50 Euro sind üblich, wenn sehr erfahrene Fachkräfte in Spezialbereichen gesucht werden.
Der Stundenlohn von Programmierkräften aus Indien liegt damit deutlich über dem durchschnittlichen Stundenlohn im Land. Zurückzuführen ist das primär auf zwei Faktoren. So handelt es sich zum einen um einen Beruf, der eine erhebliche Expertise voraussetzt. In aller Regel sind also vergleichsweise hohe zeitliche wie finanzielle Investitionen in die Ausbildung erfolgt. Zum anderen ist den Programmierern aus Indien bewusst, dass sie selbst mit für indische Verhältnisse sehr hohen Stundensätze deutlich unter dem europäischen Durchschnitt liegen – und damit für europäische Auftraggeber interessant bleiben.
Gehälter von erfahrenen Mitarbeitern
Manche Unternehmen in Südasien bieten auch an, IT Mitarbeiter in Indien zu suchen und für die Kunden in Deutschland im Grunde genommen in einer Art Arbeitnehmerüberlassung bereitzustellen. Hier einige übliche Gehälter nach Berufserfahrung:
5 Jahre Erfahrung:
- .NET Entwickler – 100.000 Rs. (zirka 1111 Euro im Monat)
- PHP Berater – 85.000 Rs. (zirka 944 Euro im Monat)
- Java Experte – 150.000 Rs. (zirka 1666 Euro im Monat)
- Node.js Coder – 90.000 Rs. (zirka 1000 Euro im Monat)
Die Einkommen steigen mit weiteren Berufsjahren stärker an. In Bereichen wie PHP oder JavaScript ist es nicht so extrem wie zum Beispiel in Technologien wie Java oder SAP/ ABAP.
Fazit
Abschließend lässt sich festhalten, dass die Kosten für IT-Fachkräfte aus Indien von vielen Faktoren abhängig sind. Insbesondere der Standort in Indien, die Berufserfahrung der Fachkraft, die gesuchte Programmiersprache und der Umfang der Leistungen nehmen Einfluss auf den Stundensatz oder das Gehalt.
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Bilder: Canva